Alle Orte verschwinden

Der Wind über der Meuse, als ihr durch den Abend heimgeht zu eurem Lütticher Hotel. Du denkst fortwährend an den Schnee, den Schnee im Reim aus Brels Chanson „Il neige sur Liège“, während der Autor, der hier einen Preis überreicht bekommt, beständig „Liesch“ sagt zu der Stadt, die sich modern gibt und aufregend, wo aber dieselben, nein ganz ähnliche, nein genauso gleich gemachte Leute durch die Straßen streifen wie überall sonst. Ein Jammer aus Glas und Stahl und Hochglanz. (Lüttich / Liège, 15.5.)

The Go-Betweens – Tallulah

„Als ihr noch Sterne wart …“, sagt der Vater zu den Kindern, und eines fällt ihm ins Wort: „Als ich noch ein Stern war, lag ich hinten im Auto auf den Sitzen, da hab ich euch vorne im Auto reden gehört, und da hab ich am Himmel tief in der Nacht die Sterne gesehen, wie sie geleuchtet haben.“

Der Nachbar, den du seit Jahren für einen Kretin hältst, sitzt dir gegenüber im Bus und liest in den Memoiren von Tennessee Williams.

Alle Orte verschwinden. Weil das zu einem Ort dazugehört: unterzugehen? Platz zu schaffen für einen anderen, den nächsten Ort?

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