In Solothurn

Das Schönste hier in der Kantonshauptstadt ist die Aare, die mitten durch die Häuser fließt, schnell und still, und dabei von grasgrüner Farbe ist. Im Sommer, erzählen die Leute, schwimmt man darin, lässt sich flussab tragen, bis dort, wo an den Ufern rot-weiß geringelte Geländer angebracht sind, davon muss man eines zu fassen bekommen, dahin muss man mit kräftigen Zügen kraueln, um noch aussteigen zu können, sonst trägt die Aare dich weiter und immer weiter, bis du verschwindest. Und tauchst du, sagen die Leute, dann hörst du unter Wasser das Kieselbett rauschen, kollern und knirschen. (Solothurn, 31.5.)

Die Glocken läuten, in den endlosen Himmel hinein geht das Licht. Die Sterne unsichtbar, immer da. In der Ferne sehe ich hellblau die Berge stehen. Meine Kindheit ist immer bei mir.

Wie voll die Stadt auch ist von Leuten, die den ganzen Tag lang über Dichtung diskutieren und einander vorlesen – vor ihrem Geschäft in der Sonne, die Blumenverkäuferin dort mit der Gießkanne in Händen lässt uns alle im Regen stehen.