Landgang, der vierte

In Dangastermoor, an der Landstraße von Oldenburg zur Küste bei Dangast, steht das Landhotel Tepe, früher „Gasthof zum Fürsten Bismarck“, 1907 bis 1912 die Postadresse der Künstlergruppe BRÜCKE.

Im Spätsommerwind, der über die Nordsee hereinbläst, rauschen die alten Dangaster Bäume. Watt und Wälder treffen in Dangast aufeinander, und so wächst hier der Hohe Geestwald.

Die ersten Herbstblätter rasseln losgelassen über die geziegelte Wölbung der Steilhangpromenade, wo sie hinfegen mit ihrem sandigen Schweif.

Maler in Dangast:
Emma Ritter
Jan Oeltjen

Noch ein Geräusch, das dir seltsam in den Ohren klingt: Das Watt lässt ein beständiges leises Klicken hören, das erst, wenn du auch hinsiehst, ein stilles Geblubber ist, ein Aufplatzen zahlloser winziger Bläschen im Schlamm.

Watt: Männer, Frauen und Kinder sinken ein bis zu den Knien, große Hunde bis zum Bauch, kleine aber gar nicht. Sie flitzen über die Matschweiten, springen umher, und die Vögel landen auf dem Schlamm, schreiten auf und ab, scheinen genau zu wissen, wann das Meer zurückkommt.


Dangaster Strand, September 2018


Franz Radziwill, Der Strand von Dangast mit Flugboot (1929; Landesmuseum Oldenburg)