Der einzige Gin, der Schmerzen lindert: Novalgin.
Stundenlang harkt der Nachbar ein unsichtbares Muster in den Kies vor seinem Haus. Ich denke an meinen Vater, der seinen Söhnen die Strafarbeit aufbrummte, in den Sandstreifen vorm Haus dieselben Linien zu harken, mit denen meine Mutter beim Staubsaugen die Teppiche verzierte.
Sobald das Angelusläuten einsetzte, nahm sie den Enkel bei der Hand und zog ihn mit sich auf die Terrasse, um gemeinsam mit dem Kind hinauf zur Kirche zu blicken – so lange, bis die hin und her schwingende Glocke wieder verstummt war … und länger: bis sie erneut stillstand oben in ihrem Turm. (Volx, 8.10.)
Die Slogans werden poetischer, nein absurder in ihrer simulierten Poesie: „Gemeinsam erreichen wir nichts“, „Kann ich etwas begreifen, das so lange zurückliegt?“
Auf dem Bürgersteig liegt im Regen ein roter Bleistift. (Hoheluft, 21.10.)
The Waterboys – Book of lightning
The Waterboys – This is the sea
The Waterboys – A pagan place
Schreib ein Gedicht: „Nach einer Runde um die Sonne“
Wenn ich vor meiner Regalwand stehe, spüre ich die Wärme der Bücher, ihr Vibrieren, ihre Hitze, ihre unbändige gesammelte Ungeduld.
Filmset unter der Hochbahnbrücke: Maske, Catering und da – ein Schauspieler, erkennbar an seinem Gang. Ich gehe hinaus, ich laufe davon, einkaufen, vielleicht gleich ein ganzes Leben kaufen, ich fühle mich noch mehrere Straßen weit entfernt wie ein Statist in einem Film, der nicht gedreht werden wird.
Für jedes meiner Sockenpaare hege ich innige Gefühle – weil sie mir vertraut oder weil sie Paare sind?
Und manchmal rollt, wie ein E-Leichenwagen, ein Moia-Mobil vorbei.