Nanas Minze

In der Abendsonne treiben unter den Bäumen lauter gelbe Blätter auf dem Wasser – als hätte der alte Sommer die Haut abgeworfen und triebe davon. Es ist das Spätsommergefühl, das sich einstellt und deutlich von dem im Frühherbst unterscheidet – Wehmut (Sommerabschied), Demut (Herbsteinverständnis). Die Zeit zeigt sich. Das schreckliche Wunder Vergänglichkeit. (Fuhlsbüttel, 8.9.)

Der Wind in den Baumkronen erzählt, ja, aber nicht von sich. Dir erzählt er von dir.

Zurückgeschenkte Erinnerung: „Nanas Minze“ – schmeckender Name. So hieß das Kraut, der getrocknete Kräutertee, mit dem wir auf dem Schulhof den Tabak bestreuten, damit unsere Zigaretten rochen und schmeckten wie das unerreichbare Gras, das wir „Marie-Johanna“ nannten.

Das pummelige Mädchen, das traurig aus dem Zugfenster blickt, hat auf dem Busen seinen Namen stehen: Blume 2000.

Vergiss nicht die Schönheit der Absurdität.

Im Grunde eine Liebe wie zum Schreiben und Lesen, meine Liebe zu Hamburg.