Neunundzwanzig Gänse

„Drei Mal diesen Sommer sind mir die Tagetes verbrannt“, sagt die Bäuerin.

Von früh bis spät hört man das Knispeln der Hornissen in der Wand, wo die Großwespen die Holzbalken abnagen. Jede halbe Minute fliegt eine, das Maul voller Holzbrei, davon und kommt eine andere herzu, um die Fracht für den Nestbau neu aufzunehmen. Das Haus wird abgetragen, wird in ein Hornissenhaus verwandelt und an anderer Stelle – wo? – wiedererrichtet. (Hinrichsdorf auf Fehmarn, 11.8.)

Jede Ordnung ist Illusion – auch diese, dieser Satz.

29 Gänse. Bei Böen spreizen sie alle simultan die Schwingen und rennen in dieselbe Richtung, um aufzusteigen und davonzufliegen – aber sind schon längst zu schwer. Das Fliegen aber ist in ihnen, nicht mal als Erinnerung zwar, und dennoch. Fliegen sie in ihrer Vorstellung? Mit dir und dem Lieben muss es ganz ähnlich sein. Wie viele Jahre und Jahre warst du zu schwer, obwohl du leicht warst wie eine Feder. Du warst zu bekümmert, um noch zu lieben.

„Und zwischen zwei Blicken die Kluft, die so tief ist / daß selbst ein Lächeln sie nicht überbrücken kann / Oder eine Träne“ Christian Saalberg

Beirut – The Rip Tide

Zugleich machtvoll und friedvoll: Rauschen der Bäume.

Über einen Hund (am Bojendorfer Strand), der dich an einen Fuchs erinnert, sagt das Kind: „Er sieht aus wie ein Fuchs, der sich als Hund verkleidet hat.“