Was wir nicht sind

Zwei weitere kurze Auszüge aus Richard Fords „Memoir“ „Between Them“, „Zwischen ihnen“, übersetzt von Frank Heibert: 1. „Dieser Aspekt der Beziehung zu unseren Eltern wird oft übersehen oder geringgeschätzt: Sie verknüpfen uns in unserem begrenzten Lebensrahmen mit etwas, das wir nicht sind; das sorgt für Nähe und Fremdheit zugleich und schafft ein fruchtbares Geheimnis – sodass wir auch umgeben von ihnen in gewisser Weise allein sind.“ 2. „Diese Lektion [wie andere Leute die eigene Mutter sehen – M.B.] lernt man natürlich am besten früh – niedlich, klein, schwarzhaarig, eins vierundsechzig –, weil das umfassende Kennenlernen unserer Eltern zu den größten Herausforderungen für uns alle gehört – vorausgesetzt, sie leben lang genug und es ist lohnenswert, sie kennenzulernen, und überhaupt physisch möglich. Je umfassender der Blick auf unsere Eltern ist – ein Blick, der letztlich einschließt, wie die Welt unsere Eltern sieht –, desto größer unsere Chancen, auch die Welt so zu sehen, wie sie ist.“