Die Person

Mirko Bonné wurde am 9. Juni 1965 im oberbayrischen Tegernsee geboren und zog 1975 nach Hamburg, wo er seither lebt. Er besuchte das Hansa-Gymnasium und machte sein Abitur 1986 am Otto-Hahn-Gymnasium Geesthacht, ehe er Zivildienst in der Kranken- und Seniorenpflege leistete und u. a. als Buchhandelsgehilfe, Altenpflegehelfer und Taxifahrer arbeitete.

Seit Beginn der Neunzigerjahre ist Bonné journalistisch und als Autor und Übersetzer tätig. In seinen von Keats, Trakl und Eich geprägten Gedichten werden auf vielfältige Weise lyrische Formen tradiert, die Bonnés vorrangige Themen Landschaft, Lebendigkeit und Erinnerung beschreiben und begrifflich hinterfragen. In seiner Prosa beschäftigt sich Bonné immer wieder mit Mechanismen des Verdrängens. Wie die in Romanen dargestellten Ernest Shackleton und Albert Camus müssen sich alle Hauptfiguren von Bonnés Romanen der eigenen Herkunft erst versichern. In Aufsätzen, Reisejournalen und literarischen Besprechungen im Feuilleton reflektiert Bonné seine Ansätze. Auslandsreisen führten ihn nach Latein- und Südamerika, Russland, China, in die USA, den Iran und die Antarktis.

Bonné debütierte 1992 mit dem Hörspiel Roberta von Ampel (Radio Bremen). Neben Übersetzungen von u.a. Sherwood Anderson, Samuel Beckett, Emily Dickinson, John Keats und William Butler Yeats veröffentlichte er die Romane Der junge Fordt (1999), Ein langsamer Sturz (2002), Der eiskalte Himmel (2006) und Wie wir verschwinden (2009) sowie fünf Gedichtbände: Langrenus (1994), Gelenkiges Geschöpf (1996), Hibiskus Code (2003), Die Republik der Silberfische (2008) und Traklpark (2012). 2010 erschien der Band mit Aufsätzen und Reisejournalen Ausflug mit dem Zerberus.

Die Bücher von Mirko Bonné erscheinen im Verlag Schöffling & Co. in Frankfurt am Main. Sie wurden ins Chinesische, Englische, Französische, Niederländische und Russische übersetzt. Von Der eiskalte Himmel erschien ein Hörbuch, von Wie wir verschwinden entsteht eine Hörspielfassung.
Mirko Bonné ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland sowie der Internetplattform Der goldene Fisch.

1990 und 1996    Übersetzerförderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg
1993 und 1999    Literaturförderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg
1998    Aufenthaltsstipendium der Hamburger Kulturbehörde in Marseille
2001    Wolfgang Weyrauch-Preis beim Literarischen März
2002    Ernst Willner-Preis bei den Tagen der dtspr. Literatur Klagenfurt
2004    Förderungspreis zum Kunstpreis Berlin
2007    Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds
2007    New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds
2008    Prix Relay du Roman d’Evasion
2008    Ernst Meister-Förderpreis
2009    Nominierung zum Deutschen Buchpreis
2010    Writer-in-Residence Rio de Janeiro
2010    Marie Luise Kaschnitz-Preis
2012    Writer-in-Residence Shanghai