Atlantic City

Seine Bedeutung lässt sich ermessen an vier Zeilen: „Everything dies, baby, that’s a fact, / but maybe everything that dies someday comes back, / put your make-up on, fix your hair real pretty / and meet me tonight in Atlantic City.“ Bruce Springsteen

Gespräch im Zug: „Nur noch 37% Akku.“ – „Ich 41.“ – „Und, gestern, die Family-Guy-Folge?“ – „Gut. Zu lang.“ – „Wie Dragonball wieder, so übertrieben?“ – „Fast. 36.“ – „Ich 41.“

Dem meisterhaften Rezitator zittert während des Vorlesens beständig die rechte Hand. Seine Gelassenheit kehrt zurück im Lokal nach einem Bier und zwei Glas Wein. Jedoch: Ist es nicht die Intensität des Vorgelesenen, was ihn derart erschütterte?“ (Bad Oeynhausen, 28.8.)

Morgens, die wilden Augen, die durcheinandergeratenen Brauen, als wärst du in der Nacht durch eine Bucht geschwommen.

„Durst ist schlimmer als Heimweh“, sagte zu mir gestern der Wirt und wirkte traurig.

In der Luft über dem Waldrand, der das Amphitheater säumt – früher ein Baggersee –, taucht ein Fischreiher auf – und dreht ab, als er die Menschenmenge in dem Rund gewahrt, um sie in weitem Bogen zu umfliegen.

„Hilfe!“, ruft das Kind. „In meiner Klasse sehen alle gleich aus.“

Im Treppenhaus an den Wänden entdeckt, im Gegenlicht: übertünchte alte Wandsprüche, Liebesbekenntnisse, Flüche und Segen, Dinge, die nur die Wände verstehen: „A + B, 10.3.55“

Wer oder was ist es, der oder das da ruft im Hintergrund von Springsteens „Atlantic City“? Eine bestimmte Stimme? Stimme des Lebens? Der Erinnerung? Die Stimme dessen, was immer da ist?