„Mein Vater hatte so viele Pseudonyme, dass ich ihn nirgends finden kann.“ Jeanine Osborne
„Eine dunkelgrüne, grasgrüne Heuschrecke kroch Linda über die Hand“ – wundervoll lebendige Prosa: Leta Semadenis „Tamangur“.
Mitte September: Im Rhein schwimmen die Leute, und in den Parks der Stadt sitzen sie, müde, matt, verlangsamt. Immer ist die Witterung auch Ausdrucksform. Immer sucht die Natur das Gespräch. (Basel, 11.9.)
Die Vorsitzende der AfD (Ausgrenzung ferlangt Demütigung) fordert eine Rückbesinnung auf die positiven Aspekte des Völkischen. Die völkische Frauke (DvF) beobachtet das Volk und sieht das Völkische als ihm zugehöriges Attribut: „Das Volk“ sei „völkisch“. Demnach muss „der Hund“ „hündisch“ sein und „die Dame“ „dämlich“ und „der Herr“ „herrlich“. Die rechtsradikale Menschenverachtung gründete stets auf Vertumbung und Dumpfheit – und hat übrigens zu keiner Zeit, schon vor zweitausend Jahren nicht, zu irgendetwas Nennenswertem geführt außer zu Hass, Gewalt und Zerstörung. Die Sprache bewahrt das Gedächtnis auch an die Verheerungen. Der braune Mob, nie hat er gelernt, die der Sprache innewohnende Geschichtlichkeit, ihre Jahresringe, als Argument der Einzelnen zu akzeptieren oder gar wertzuschätzen. Glaub du unbeirrbar an die Verantwortung der Wörter und Worte!
I m K u n s t mus eu m Ba sel se he ic h noc h ei nma l die Schrift / muster / bilder von Cy Tw omb ly, die mir seit sieben Monaten durchs Gemüt gehen, das Weiß, Hellblau, Blau der Schraffuren, Linien, grasartigen Strukturen, die Skizzenartigkeit, das Flüchtige im Bleibenden, den Malerei gewordenen Moment, Bewegung und Bewegtheit, Regung und Erregtheit: „Nini’s Painting“. – „I have my pace and way of living, and I’m not looking for something.“ (C.T.)
Als „Atmen beraubend“ und „lichtvoll“ bezeichnet Pierre-Laurent Aimard seinen Mentor Pierre Boulez in einem morgendlichen Interview.
Bild: Cy Twombly, „Returning from Tonnicoda“ (1973); Foto: Cy Twombly in Rom, 1972