Das Holz der toten Jahre

Berliner Tratsch: Futter für vertrocknete, verhungerte Herzen. Herzfraß.

Selbst bei den sogenannten Inklusionsklassen spricht man von Förderung der Stärken und vom Ausgleich der Schwächen von Schülerinnen und Schülern. Warum nicht Schwächen fördern und Stärken ausgleichen? Wieso nicht Schwächen stärken? Und Stärken schwächen! Peter Handke forderte schon vor 30 Jahren einen mongoloiden Bundespräsidenten für die Republik Österreich, von dem dann so manches zu lernen wäre. Ein starkes Stück! (1.7.)

„Jetzt ist Pizza angesagt!“ – „Morgen erst mal Schwimmen angesagt.“ – „Zuerst bin jetzt ich angesagt …“ – wie viele Leute heutzutage Bahnhöfe sind. Oder Bahnsteige? Aber noch mehr scheinen mir aufgegebene und lange verlassene Regionalbahnhaltestellen zu sein, an denen nur noch der Wind aus den Lautsprechern kommt: „Jetzt ist erst mal Wind angesagt …“

Hitzetage, nah an 40 Grad. Im Treppenhaus kracht das Holz jeder Stufe. Es scheint lauthals erzählen zu wollen von vergangenen heißen Sommertagen, Hitzefrei-Tagen, Kindern, die im kühlen Treppenhausschatten saßen. Aber das Holz der toten Jahre kracht bloß.