Der kurdische Dichter, Armenier, Jeside, war bis zu seiner Flucht ins norddeutsche Exil Wirtschaftsprüfer. Er schreibt sinnliche Liebesgedichte in der Liedertradition seiner Vorfahren. Sobald er auf das Massaker von Sindschar zu sprechen kommt, fängt er an zu schluchzen und weint.
Die Kurdin neben mir am Esstisch verströmt einen Moschusduft, der mich aus dem Zimmer treibt, ins Dunkel der Sommernacht.
Lavinia Greenlaw erzählt, dass ihr Vater einen Gartenschuppen mit darin eingebautem Fotolabor besaß. Als kleines Mädchen habe sie ihn an zahllosen Nachmittagen beim Entwickeln zugesehen. Nichts, sagt die britische Dichterin – die eine Stunde lang in den Gesprächen keinen anderen Dichter, keine Lektüren erwähnt – habe ihr Schreiben stärker geprägt als die unzähligen Stunden in dem Fotoschuppen. Chemie. Dunkel. Licht. Entwicklung und Erinnerung.
Weil alles im Berlin der Hipster besonders sein will, ist es nichts dort. Das Einzigartige als Manier.
Der Robotiker hat den großen Wurm der Bildenden Künstlerin im Nachbaratelier zerstört.
Auch an der Fußgängerampel an der Berliner Friedrichstraße ein dreibeiniger Hund – früher so gut wie nie gesehen. Ob die armen Biester einfach eingeschläfert wurden? Ist das Überleben dreibeiniger Hunde ein Zeichen für Luxus? Nein. Es ist ein Hinweis, vielleicht ein Symbol.