Erster Frühlingstag – ein sachter Märzwind. Unter dem hellblauen Himmel die noch ganz kahlen Bäume und Büsche, aber alles ist schon voller Liebe, ja, Mensch, sogar wenn du die Fenster und Türen verrammelst, ist drinnen alles längst schon voller Liebe! Einer schreibt mir, meine Gedichte seien zu weich – und irrt, denn in Wahrheit sind sie noch lange nicht weich genug. Sie sind noch nicht wie deine Haut! (8.3.)
In Alf Sjöbergs Filmdrama „Hets“ („Raserei“), das zu Beginn der 1940er-Jahre an der Stockholmer Höheren Knabenschule Södermalm spielt und dessen Drehbuch Ingmar Bergman schrieb, ist Tomas Tranströmer, damals Gymnasiast in Södermalm, als Statist zu sehen. Sein Spitzname war „Trana“, Kranich.
Der lichte Kern im Kometen von Tomas Tranströmers Kindheitsmemoiren „Die Erinnerungen sehen mich“: „Palle, der vor 45 Jahren starb, ohne erwachsen zu werden, – mit ihm fühle ich mich gleichaltrig. Dagegen bleiben meine alten Lehrer, die ,Greise‘, wie sie allesamt hießen, in der Erinnerung Alte, auch wenn die älteren von ihnen genauso alt waren, wie ich es jetzt bin, da ich dies schreibe. Immer fühlt man sich jünger, als man ist. Ich trage meine früheren Gesichter in mir, wie ein Baum seine Jahresringe hat. Ihre Summe ist, was ,ich‘ ist. Der Spiegel sieht einzig mein letztes Gesicht, ich spüre alle meine vorigen.“
Ein Pflanzenschlafmittel? (Ja.)