Halb verglühte Sonne, die Videothek im Viertel, in der Tag für Tag dieselben vier, fünf, sechs Gestalten stehen. Ihr Leben dreht sich langsam, stetig hinein in das verlöschende Feuer aus Filmen und Bier.
„Wir alle sind in unserer Haut zu lebenslanger Einzelhaft verurteilt.“ Tennessee Williams
Im März die Gärten aus Rauch.
Imre Kertész ist gestorben. Er sei der Kranke, schrieb er. Ihn interessiere der Schmerz, nicht die Diagnose. (29.3.2016)
„Du kannst von dem, was du nicht fühlst, nicht reden.“ Shakespeare, „Romeo und Julia“
Emma Bovarys Blicke durch die verschiedenfarbigen Scheiben eines bunten Glasfensters auf die sich jeweils verändernde Landschaft – blau, gelb, grün, rot und weiß – von Flaubert gestrichen. Wie in so vielem ist der Roman auch an dieser so besonderen Stelle zurückgenommen und eingekürzt, und gerade hierin liegt seine zeitlose Noblesse und ergreifende Schönheit.
Erneut grässlicher Tieralb: In den Gängen und Korridoren gesunkener Schiffswracks leben früher menschengroße, inzwischen fast pferdegroße tiefrote Allesfresserfische, flossenlos, platt, blutend, ohne Augen, nur Leib, Angst und Verdauung. (Genf, 1.4.)