Was kann es sein, das dem Wolf der Wall Street in seinem Leben fehlt? In Martin Scorseses Film hat der Broker Jordan Belfort so viel Geld, dass er nicht weiß, wie es ausgeben, er nimmt alle erdenklichen Drogen, hat Sex mit wem er will, hat aber ebenso Freunde, eine Familie, Kinder und Eltern, sogar eine Aufgabe, wenn nicht Mission: Geld zu machen und allen in seinem Umfeld dasselbe zu ermöglichen. Was fehlt ihm? Als unglücklich schildert ihn Scorsese nicht – doch Leonardo DiCaprio gelingt es, die unerfüllte Hast, die Rastlosigkeit, das nackte Jagen nach Lust und nach Bestätigung als zermürbenden Mangel darzustellen. Solidarität, Maß, Liebe, Innigkeit, Aufrichtigkeit, Überlieferung, Gottvertrauen, Glaube – wirklich? Mangel erst, Verzichten und Sichbescheiden, lässt Wirklichkeit zu? (18.1.)
Was ich Arno Schmidt immer schon gern gesagt hätte: Die Welt der Kunst & Fantasie is a nightmare, the rest ist das Wahre.
Wie dir dann doch immer wieder die Gedichte zu Hilfe eilen – nicht deine eigenen (die Stubenhocker, die Schlafmützen), sondern die der anderen, die unten am Feuer sitzen, rauchen, reden, lachen und Rachmaninow hören, um dann rauszurennen, wie Katzen, in die neblige Januarnacht und im Garagenhof Fußball spielen, night soccer, angeschickerte, aufs Spielen Versessene, die ein Loch schießen ins Treibhausglas des ganzen Gefasels. Während du oben am Fenster stehst und nicht mal Orion dich rührt. „Und es ist eben dies kein Sarkasmus.“ (Elke Erb)