„Bonnés Traklpark ist mit Erinnerungen angefüllt, nicht ohne eine Prise Wehmut“, schreibt Tom Schulz in seiner Rezension im „Tagesspiegel“. „Bilder der Kindheit flackern auf, Orte und Lebenssituationen, als wolle der Autor die verlorene Zeit einholen. Die sprach-magische, an der Moderne geschulte Beschwörung einer brüchigen Erinnerungskraft, wie man sie in vielen Gedichten Bonnés findet, scheint das eigentliche Element seiner Poesie zu sein.“ Schulz irrt, ist es doch viel dramatischer! Nicht die verlorene Zeit einzuholen, versucht der Traklpark, sondern will vors Auge führen, wie Verschüttung geschieht und durchleuchtet werden kann: „Ich schreibe, um mich des Moments zu erinnern, als ich das schrieb“ (Claude Simon) – das Gedicht als Versuch, den Augenblick seines Entstehens zu konservieren, Gedichte wie im Bernstein Insekten, wobei nicht Inhalte, sondern Struktur und Form den Fortgang der Zeit dokumentieren.
Stille Vollmondnacht, in der Ferne, zartblass, steht mit einem Mal Orion.
Zwei junge Handwerker stemmen die Wohnzimmerfenster aus den Wänden. Binnen Minuten lebst du in einer rachenartigen Höhle, draußen die grüne Wildnis. Kalter Wind zieht durch die Räume, Papiere und Fotografien wehen aus den Regalen, vergeblich festgehalten von den Fensterbauern, deren Freude an ihrem Beruf hinauswirbelt (1.11.).