Ein Brief aus Venedig

Wo er sei, da sei oben! Er habe sich gut verkauft, sagt der Skisportler noch, bevor er abtransportiert wird und man ihn für immer vergisst.

Hurra! Hurra! In drei Monaten ist Ostern! Hurra! Viva Las Vegas!

Im Schneetreiben die davonstürzenden Vögel wie Flocken.

Am Morgen wurde mir klar: Der Teufel kommuniziert mit den verlorenen Seelen per SMS. Falls er überhaupt kommuniziert.

Der Brief eines älteren Herrn aus Venedig traf heute ein, dezent parfümiert, voller Noblesse und Zurückhaltung.

„Der Baum kann mir zur blühenden Flamme – der Mensch zur sprechenden – das Tier zur wandelnden Flamme werden.“ Novalis

Sophie_Gray O Sophie! Nicht erst seit dem Tod seiner fünfzehnjährigen Verlobten Sophie von Kühn war der Begriff Philosophie für Novalis von zentraler Bedeutung: Hardenberg war Philosoph im romantischen Sinn, war es durch und durch. Eines seiner verblüffendsten Notate aus dem „Blüthenstaub“ könnte ich auch heute Abend in der U-Bahn von einem halbstarken Slammer gehört haben: „Die Poesie ist das echt absolut Reelle. Dies ist der Kern meiner Phil(osophie).“

Bild: „Portrait of a Girl“, das 1857 gemalte Porträt der Sophia (Sophy) Gray von John Everett Millais