Eine Hineinforderung

Herbstorkan, ein merkwürdig warmer Sturm. Oben im Dorf hat eine umgestürzte große Pappel einen Opel unter sich begraben. Rasselndes Licht auf dem quer über die Straße gebreiteten Laub, ein rotierendes Blinken, als nähme der sterbende Baum das Blaulicht vorweg. Teenager fotografieren das Unglück mit ihren Smartphones. Hin und her peitschende Rispen im Lichtgeflirr. Und auf dem Balkon setzt das Tier den riesigen braunen und gelben Faltern nach, die von den Bäumen stürzen und so flink sind, dass sie nie und nimmer Blätter sein können (28.10.).

Eine Herausforderung: Heißt das, mich fordert etwas heraus, oder fordere ich etwas heraus? Woraus denn? Fordert etwas mich nicht viel eher hinaus? Eine Hinausforderung. Komm raus und stell dich! Stell dich, wenn du kannst, mir entgegen. „Fodern“, wie Schiller unbeirrbar schreibt, als hätte er einen blinden r-Fleck. Bleib, wo du bist. Wo du bist, dort bleib. Eine Hineinforderung.