Eine Hypothese

„Auf deinem T-Shirt steht PERLENMARMELADE. Wieso?“, fragt das Kind.

Wenn er trinkt, Wein, schwillt sein Gesicht an und wird zum Mond. Blaues Tier tritt aus seiner Höhle. Die Augen kommen rund heraus und zeigen dem schmerzlichen Antlitz, was Bewegung heißt. Flehentliche Blicke, gedankenprall. Angst um seine Adern erfüllt mich, Verwunderung über das Rot seiner Ohren, das Zurücktreten der Lippen. Sie scheinen wie aufgegessen vom immer stummeren Mund. (25.3.)

Seit fünfzehn Jahren dieselbe Verängstigung nach der ärztlichen Augenhintergrunduntersuchung. Jedes Licht ein Stern, jeder Schritt neben dir bedrohlich. Wie nah einander die Sinne sind, wie nah, was du siehst, dem, was du hörst, überdeutlich plötzlich. Die weit gestellten Pupillen: schwarze Löcher. Alles saugen sie auf, Angstaugen – Angst, durch die Welt hindurchzufallen.

Generation y – why? Warum nicht w, Generation w? Was soll nach ihnen schon noch kommen (jede Menge). Umkehr. Schubumkehr!

„Der Einbeinige“, sagt das Kind, „er hatte eine Hypothese – ein künstliches Bein.“