Gegen die Kaltherzigkeit

Das Gebrabbel von Babel.

„Tag des Großen Schneiens: eine Art Weltspartag“ Peter Handke

Wenn ich eins hasse – nein, hasse nichts, nicht mehr! –, dann Wartezimmer von Arztpraxen, wo man minütlich deutlicher erkennt, man könnte ebenso – für alle dort: Kinder, Patienten, Praxisangestellte, Ärzte, DHL-Kuriere – bereits gestorben und in einer solchen Vorhölle gelandet, man könnte nichts weiter mehr als irgendein Toter sein.

Bevor das Kind aus dem Bus steigt, um durch die Dunkelheit zur Schule zu laufen, knipst es an seinen Sneaker-Sohlen die Lichter – die LEDs – an. (Lurup, 19.1.)

Die Alten, die sich auf der Winterterrasse der Einkaufsmall treffen … gna, gna, gna – gna, gna! Gna, gna, gna! Gna, gna!

Höcke – ab, nach Aleppo.

Die Alten, die sich auf der Winterterrasse der Einkaufsmall treffen … tratschen, lachen einander zu, johlen und rufen wie Kinder, wie 65 Jahre alte Kinder. (Steilshoop, 19.1.)

Gegen die Kaltherzigkeit!

Kein Buch ohne Wrack.

Erinnerst du dich? An das Aquarium deines Großvaters? Die Guppys, die Scheibenputzerwelse? Du warst sieben, acht Jahre alt, und dein Erstaunen grenzenlos, wenn Opa mit dem Kescher einen toten Fisch aus dem Wasser hob. Stumpf, leblos, aber immer noch bunt schillernd lag er in dem weißen Netz, das sich seinem Körper anschmiegte. Aber am schönsten und ruhigsten waren die beiden Mammutskalare mit ihren hohen Flossen, ihrem flachen, aufrechten Körper, der getigert war und schimmerte. Mamas Kosename deshalb: „Mammutskalar“.