Scott Walker ist gestorben. Jede Woche brechen von meiner Antarktis Eisberge ab, groß wie Städte, die ins Jenseits treiben. Vor 24 Jahren stellte Walkers Album „Tilt“ für mich alles auf den Kopf, was ich bis dahin für Musik hielt.
„Propaganda“, sagt das Kind. „Accessoires.“ Und „Edward-Mango.“
Gleisarbeiter an der Strecke sehen immer wie Matrosen an Deck aus.
Tears for Fears – The hurting
Wie die Elster sich am Morgen in das Forsythiengebüsch stürzt, Füße mit kleinen spitzen Krallen daran voran, die Flügel aufgespreizt – so stürzt du dich am Morgen auf die Arbeit an der Übersetzung von Joseph Conrads „Narzissmus“-Roman. Kann das der Sinn des ganzen Aufhebens sein? Nein. Aber es ist immerhin ein Teil davon. Und es ist besser so, als es nicht zu machen. (3.4.)
Im exakten – oder natürlichen – Gleichschritt überqueren zwei junge Mädchen die Straße, ganz in Schwarz, mit langen Beinen, wie ein Rappe.
„You can always come back, / but you can’t come back all the way.“ Bob Dylan
Arbouretum – The gathering
Mogwai – Rave tapes
Hast du einen Schatten?
Zieh das Hemd an, an das du denkst, wenn du nackt bist.
Rufus Wainwright – Poses
Was man Hundebesitzern (und -innen oder *innen) nachsagt, nämlich dass sie ihrem Tier mit den Jahren immer ähnlicher würden – oder umgekehrt? –, das gilt auch für Bratschistinnen und Bratschisten und deren Instrument.
Der Versuch vieler Maler des Impressionismus, schon im Titel ihrer Bilder das Bild vorwegzunehmen (oder es auch darin zu malen). Georg Bernhard Müller vom Siel (1865 – 1939), geboren in Nordenham, Begründer der Künstlerkolonie Dötlingen in der Wildeshauser Geest, heute vergessen, damals schon vergessen, gestrandet in einer Irrenanstalt, nachdem er nur mehr comicstrip-artige Bilder voller Penissen malte, nannte eins seiner kräftigsten Gemälde „Blick zur Hunte im Gegenlicht“.
Umweltschutz kann nur der Anfang sein eines umfassenden Weltschutzes – zu dem auch der Unterweltschutz gehört.
Das lauteste und unbequemste Kind auf dem Osterfest auf Finkenwerder setzte sich, als es erschöpft war vom Toben und Schreien draußen im halb zertrümmerten Garten, in dem dunklen Hinterzimmer ans Klavier und spielte voller Zartgefühl ausgedachte Melodien. (19.4.)
„I’m crying like a window-pane / in the pouring rain.“ Wilco
Destroyer – Ken
Die sieben Mädchen, alle sechs, sieben Jahre alt, rennen kreischend und johlend das Treppenhaus hinunter und klingen dabei – wissen sie es? – wie ein Schwarm Schwalben.
Ein Slogan der Kirche, den ich nicht nur nachvollziehen, sondern unterstützen kann: TRAUERNDEN MEHR ZEIT, TOTEN MEHR RAUM!