Kaputt

„Nur die Natur“, schreibt ein Freund, „die kann mir niemand verleiden. – Das sah ich nun auch wieder in S.: wie wohltuend es sein kann, nichts zu verstehen.“ (RKM, 28.2.)

Auch in der Nacht gibt es Spaziergänger, nur dass sie – sagte ich das schon? – viel langsamer gehen, bedächtig, vorsichtig wie Untote oder: wie lebendig.

Vorm Fenster stand der alte Rundbau der Schilleroper, einsturzgefährdet, mit dem großen Graffito an der Mauer: ES IST ALLES KAPUTT. Und hinter dem Fenster die beiden Arbeitslosencoaches warnten vor Behördentücken und Vollpfosten auf den Ämtern. Es ist so viel möglich. So viel, viel zu viel ist kaputt.