Kometen

Unter der Stadtbahnbrücke saßen im Abendlicht des Regen- und Sonnentags zwei große Krähen – Gedanke und Erinnerung. Ab und an spannten sie zum Trocknen die Flügel auf, da hatten sie so glänzendes Gefieder, dass es zum Federkleid und sie zu Raben wurden, die die Blicke aus dem heimwärtsbrandenden Verkehr auf sich zogen (11. August).

Gestern, sternenklare Nacht, der Perseidenhimmel dunkelstblau, und darin hin und her schnellend die Ideen, verglühend, „hölderlingleich“ die Sternschnuppen: „Möcht‘ ich ein Komet seyn? Ich glaube. Denn sie haben Schnelligkeit der Vögel“.

Früh am Morgen steigt eine junge Frau in die Bahn und fährt mit dir durch Untergrund und Unterwelt. Auf dem Schoß hat sie etwas Rundes, in einer Plastiktüte Verstecktes stehen … und als es mit einem Mal anfängt, in dem ganzen Waggon nach Kuchen zu duften, fahren sie und du, ihr alle momentlang gemeinsam aufs Land, hinauf ins Licht eines hellgrünen Sommers. – Neun Stunden später, die nach dem erledigten (!) Arbeitstag offenstehenden Türen der U(nterwelt)-Bahnstation erwarten dich – so wie du sie erwartet hast (13.8.12).