Liebe Grüße an Keats

Die grünen Sittiche, frei in den kahlen Wipfeln des Parks, wie Blätter, fliegender Mai, die ausprobieren, wo sie festwachsen könnten. (Hyde Park, 16.3.)

Der Besucher Eine Autoalarmanlage zwitschert, zwei, drei Martinshörner nähern und entfernen sich im Dunkel, und vis-à-vis, da ist ein ganzer Block erhellt, eine leuchtende Fitnessfabrik mit Blick in die keimfreien Gärten des Prinzen, Beine, Arme, Beine, Arme. Am Morgen laufe ich durch die grauen Kensington Gardens nach Bayswater bis zu der Stelle, wo vor vierzig Jahren Rolf Dieter Brinkmann totgefahren wurde.

Die Sprache der Gedichte sei der Minutenzeiger, die der Wissenschaftler der Stundenzeiger auf der Uhr ihres Lebens, sagt eine Schülerin in Islington.

Wer du bist und wer ich bin,
wer wir sind, entscheiden
du und ich und wir für
uns allein, nicht sie, nicht
sieben, die kommen, um heilig
und wichtig und richtig zu tun.

Die Sun titelt: „Wir leben in einem Ford Focus!“

Die Autorin im Apartment neben mir sagt im Flur an dem Morgen, als ich nach Hampstead hinausfahren will: „Send my love to Keats.“