Lob des Unfugs

Als ich in den Innenhof kam, verstummten dort gleichzeitig (auf einen Schlag) alle Vögel – doch nur für eine Sekunde. Dann erkannte mich der Rhododendronschwarm, und wie zu meiner Begrüßung tirilierten die Biester weiter. (B.-Prenzlauerberg, 21.3.)

Das Schönste und Beste, was ich in B. je sah, war ein Star am noch unverändert rumänisch wirkenden Alexanderplatz: der goldene Schimmer auf seinem gepunkteten Gefieder, als er die Krümel aufpickte, mir zu Füßen, in Wirklichkeit aber andersherum.

Es gibt Bücher, wenn du die liest, denkst du jedes Mal: Dieses Buch soll nicht aufhören. Wolfgang Hildesheimers „Tynset“ ist so ein Buch.

Nicole S. aus A. lobt ihren Mann Gernot, der dutzende Weltrekorde hält, darunter den, 89 Weinbeeren binnen einer Minute mit einem Schwert halbiert zu haben, lobt ihn, da er, Gernot S. aus A., „nichts Sinnvolleres auf dieser Welt“ tun könne. Ich lobe aus demselben Grund Nicole S. aus A., vor allem dafür, den größmöglichen Unfug lächelnd zugleich zu erdulden und zu verbreiten, voller ganzjährig weihnachtlicher Güte für ein 57 Jahre altes Kind.

„Nicht Bindungen erstrebe, / erstrebe Lockerungen!“ William Blake

Tears for Fears – The Hurting

Nach der Lesung gestern vor 50 Schülerinnen und Schülern hatte jemand die für mich (für mich!) bestimmten Blumen entwendet. Sehr gut. (Altona, 29.4.)

Echo & the Bunnymen – Evergreen