Im Bambuswäldchen das Rascheln und Klacken der hellgrünen Blätter und dunkelgrünen Stämme, wenn der Wind das ganze Gebilde bewegt. (Arboretum Ellerhoop, 5.9.)
Ich habe drei Bücher mit ihm geschrieben und vier übersetzt: Mein Laptop ist gestorben.
Es riefen auch mal Krähen an. „Bist du“, fragten sie, „der Entkryptisierer?“
Der Gesang der Gelbbauchunke.
Liebeserklärung zu Zeiten Corneilles: „Im Übrigen hasse ich euch nicht.“
Aus der Ferne lese ich die Schlagzeile DER ROBOTER ALS OVID, doch da steht bloß … ALS CHEF. (Berlin, 13.9.)
Die Einwohner der südlich von Myanmar gelegenen Andamanen-Insel North Sentinel, vor über 5000 Jahren wahrscheinlich aus Afrika gekommen, verwahren sich seit Menschengedenken gegen jedweden Übergriff durch Fremde, gleichgültig, ob Angreifer, Zufallsgäste, auf das Eiland Versprengte oder Besucher. Neugier scheinen sie nie gekannt zu haben, Toleranz – ein Fremdwort. Oder? Niemand weiß es – weil es niemanden etwas angeht. 1981 strandete der Frachter „Primrose“ mit 33 Mann Besatzung auf einem North Sentinel vorgelagerten Riff und musste evakuiert werden. Die mit Pfeil und Bogen bewaffneten Insulaner verweigerten jeden Zugang zum Strand und beschossen noch den Helikopter, der die Männer nach elf Tagen schließlich von Bord des Schiffes, das aufgegeben werden musste, rettete. Zuletzt wurden lebende Sentinelesen vor neun Jahren gesichtet, aus der Luft. Aber auch nach dem verheerenden Tsunami von Weihnachten 2004 verweigerten sie den Kontakt mit der Außenwelt und blieben – Innenwelt. Ja, haben sie denn etwa kein Recht auf das Eigene? Ihnen vermutlich egal. Ich vermute, da prallen wir und ebenso sie zurück vor dem bewaffnet jeweils Anderen. Na und? Bewehrtes Hau-ab.
„Chronischer Lichtschaden“, sagt die Hautärztin und betrachtet sehr ernst durch ihre riesige Lichtlupe deine Haut. „Ihre Sonnenlichtgeschichte bereitet mir Sorgen.“
„Einbaumstraße“, sagt das Kind.
Der milde Herbstwind, wie er in die noch vollen Wipfel fährt – mich macht das Wogen der schon nicht mehr sommerlichen Äste sprachlos. Vielleicht weil es selbst so schöne Sprachlosigkeit ist. (Klein Borstel, 17.9.)
Bevor wir vergessen zu träumen – was dann?