Meine Stimme ist nicht meine

Es geschafft haben … was denn? Geschafft? Doch nur sich abzulenken von der Angst.

In der U-Bahn, eine junge Frau, ein junger Mann, sehr unterschiedlich, anfangs fast stumm, finden zueinander, als sie entdecken (zufällig, im Gespräch, die Augen fliegen ihnen auf), dass sie beide je ein Paar Mississippi-Höckerschildkröten zu Hause sitzen haben.

Es gibt Menschen, denen liegt am Herzen, wie es dir (er)geht, und es gibt Menschen, denen liegt am Herzen, welche Auswirkung es auf sie hat, dass es dir so geht, wie es dir geht (was ihnen herzlich gleichgültig ist). (29.8.)

„… mit Permanent-Anfangsfinder!“

„Ihre Stimme ist nicht Ihre“, sagt die junge Ärztin (HNO) und hantiert herum mit ihren verchromten Gerätschaften. „Nach all diesen (falsch gesprochenen) Jahren müssen Sie herausfinden …“ – „… wie ich klinge?“ – „… wie sich Ihr Körper wirklich anhört, ja.“ – „Ja?“ – „Ja!“ – „Nein.“

Die beiden älteren Frauen, die bei jedem Wiedersehen neu die Gründung ihrer Freundschaft, ihres Befreundetseins feiern: das Erröten der einen aufgrund des Lobes der anderen. Und die sich immer weiter und tiefer entwickelnde Geschichte dieses Ur-Errötens, indem sie beide sich und aller Welt bei jeder Gelegenheit davon erzählen.