Morgen der Herbst

Noch einmal kehrt der Sommer zurück nach Shanghai. Und auch ich kehre zurück, morgen in den Herbst.

Säuberung eines Brunnens, groß wie die Sonne-und-Mond-Turmuhr an der Hamburger Jakobikirche. Zwei Männer und drei Frauen (mit Strohhüten) brauchen fünf Minuten dazu. Einer am Rand überwacht sie, zupft gelbe Blätter von der Heckenumfriedung. Die Frauen gehen davon, die Männer jeder einmal im Kreis um den Brunnen, wie Zeiger (Changning, 2. Oktober).

Noch bin ich zehn Kilometer entfernt, aber sehe schon die schwarzen Schwaden. Dann rast der Bus hinein in die Säule aus davonschwärendem Qualm. Unter der durchs weite Küstenflachland strebenden Huaxia-Autobahnhochbrücke brennt eine Lebensmittelfabrik. Die überrußten, im schwarzen Rauch verschwindenden roten Leuchtstoffschriftzeichen auf dem glühenden Dach sind das Letzte, was ich von Shanghai sehe (3.10.).

Langsam gleiten Frachtschiffe über die Rollbahnen des Pudong-Flughafens. Habe ich dich doch noch gesehen, Jangtsekiang.