Die Luft – als würde es (endlich) schneien. Als wüsste – ja – die Luft, wann es (endlich) Zeit ist zu schneien. (11.10.)
Tage-, nächte-, wochenlang redet die Nachbarin ununterbrochen auf jemanden ein – wen? Jedenfalls auch auf mich.
Gott, las ich irgendwo, sei ein Eichhörnchen – wo? Vergessen.
In einer Pause steht der junge Gerüstbauer vor meinem Fenster auf dem schmalen Rasenstreifen und besieht sich sein Werk, die Einschanzung meines Ausgucks. Dabei betastet er gedankenversunken einen Rosenzweig, drückt die herbstlichen Blätter sanft. Sag von niemandem, er sei stumpf. (13.10., Barmbek)
„Schockhaft“ im Duden „liefert keine Ergebnisse. Wir haben stattdessen nach ,Scheckheft‘ gesucht.“
Am Fischmarkt sechs stämmige, bärtige, dunkle Typen vor den Kühlern ihrer Luxussportkarossen. Sie unterhalten sich miteinander in Gebärdensprache und lachen einander von Herzen zu. (Altona, 17.10.)
Elefant terrible.
Spiegelungen: Ich komme zum Fleet und sehe die Häuser gegenüber unter Wasser. Ich trete an die Haustür und sehe das Baugerüst im Treppenhaus.
Ihre Fragen konnte ich nur bestaunen. Sie rückten mich in eine wohltuende Distanz zu mir selbst.
Genesis – … and then there were three …
Nur der Schatten einer Lokomotive fährt vorbei. (Berlin-Spandau, 29.10.)
Bei Bitterfeld ist der aufgegebene Güterbahnhof von Wolfen vollkommen von Efeu überwachsen – Gleise, Zäune, Waggons, Lokomotiven, Gebäude, Laternen, versunken im grauen Grün des Laubs. Du fährst im Zug vorbei, und hinter dem Zug her jagt der Efeu, fast erreicht er das Zugende. Steig nicht aus in Wolfen!
Crosby, Stills & Nash – CSN
Durch die auf Kipp stehenden Fenster – draußen ein warmer Novembertag – rieselt weißlich-grau der feine Staub des Mauerwerks herein, den die Bauarbeiter von der Haswand flexen. In der hohlen Hand erstaunt seine pudrige Weichheit. Der Staub erscheint wie eine Botschaft – nur wovon? Wessen? (3.11.)
Besonders erzürnt scheinen die Krähen nachts, wenn sie unvermittelt aneinandergeraten.
Bodenschatz: die dutzenden Münzen in ihrer Handtasche.