Obacht

Was mein Nebenmann im Zug liest: „Die Seattle-Studie von der Vergebung“?

Am Morgen im Schneetreiben aufgewacht, Flensburg im Februar.

Dem Teufel geht es immer gut, das ist das Teuflische an ihm. Und daher kann ich der Teufel nicht sein.

„Obacht!“ – so hieß es, als ich ein Junge war, wenn wir mit den Fahrrädern auf die Straße oder, später, an den Bahnübergang kamen, wo der Zug nach Lenggries einmal den Fendt-Trecker des berühmtesten Bauern im Ort samt dessen Sohn plattgefahren hatte. Wie, frage ich mich seither, übersetze ich das: „Obacht!“ – mit „Vorsicht!“ oder mit „Achtung!“ – oder mit „Pass auf!“, „Aufpassen!“? Denn das Erstaunlichste an dem „Obacht!“ ist ja, dass mich der Ausdruck bis heute Tag für Tag begleitet im Wort beobachten. So bin ich ein Be-Obachter geworden. Als Beobachter nähere ich mich vorsichtig, im besten Fall achtsam möglichst vielem und passe auf, worauf ich zugehe. Auf dich. (21.2.)

Was die junge Tochter ihrer Mutter zu deren 50. Geburtstag schreibt: „Glaube an die Liebe. Erinnere dich an die schönen Dinge. Erinnere dich an den Anfang.“

„I repeat the word ,stricken‘ to myself / and stand bareheaded under the banked clouds / edged more and more with brassy thunderlight.“ Seamus Heaney

Und noch einmal Heaney: „The riverbed, dried-up, half-full of leaves. / Us, listening to a river in the trees.“