Port Douglas

„I’m waiting for an answer that’s not coming, / I’m running in a race that’s not worth running.“

Nachtwindböen im Innenhof, über die Dünen kommen sie und schlagen in die Palmen. Auf jeden Windstreich antwortet ein unsichtbarer Vogel mit laut klagendem und zugleich freudigem Geschrei. (Port Douglas, 4.5.)

Wolken, die stundenlang stillstehen über dem Korallenmeer. Sie tragen die Langsamkeit in ihrer Gestalt, sind weiß und schwarz umrahmt. Gehst du unter ihnen hindurch, so verbergen sie ihr Volumen nicht. Jede ist, was Dylan Thomas vom Radio sagte, „a building in the air“.

Die grüne Meeresschildkröte im Riffwasser, beinahe so groß wie ich, mit den Augen Gottes, ob sie weiß, dass ich sie beobachte?

Am Straßenrand überall dottergelbe Warnschilder vor Känguru- und Kasuarwildwechsel, doch nirgends zwischen den Autohändlern, Hungry-Jack’s-Drive-ins, Surfausrüstern und der Eiscreme-Fabrik nur ein einziger Laufvogel, ein einziges an einem Zuckerrohrfeld entlangspringendes Wallabee. (Cairns, 5.5.)

Immer unvermittelt, wie ein bunter Blitz, stürzt ein seltsamer Vogel vorbei.

So rot wie die Erde: die von der prallen Wucht der Sonne gerötete Haut vieler Australierinnen.

Im Grunde musst du es halten wie die Kinder: losschreien auf der Stelle, wie aus dem Herzen herausschallend, sobald dir etwas nicht passt (das Hemd des Lebens, die Hose des Alltags) oder gegen den Strich geht (anstatt für den Strich, auf den Strich, unter den Strich). Nicht böse, nicht drohend, aber losplärren, klagen, heulen, jammern, auch brüllen, vor allem brüllen: ICH WILL DIE WELT ANDERS!