Scharrbilder

Nachmittagsstunde im Krankenhauswartezimmer. Über den Bildschirm an der Wand flimmert zum Brummen des Kaffeeautomaten eine Doku über die seit ihrer Entdeckung vor beinahe hundert Jahren noch immer nicht erklärbaren Scharrbilder der Nazca-Linien. Wie Bilder von Schmerz und Sehnsüchten durchziehen die Gleoglyphen den roten Sand der Gebirge am Pazifik, wo im heutigen Peru einst Nazca und Palpa lagen. Die Bangigkeit, die Vergeblichkeit, die Verwüstung der Küste, der Aufbruch ins Landesinnere und der Trost der Neubesiedlung nach achthundert Jahren vertaner Opfer und Hoffnungen (St. Georg, 27.10.).

Die wiedereröffnete Freiheitsstatue hat seit heute eine Klimaanlage.

Steuererklärung: Hiermit erkläre ich, nicht zu wissen, wohin ich steuere.