Schneid dich

Inmitten der Friedhofbegonien: Meine Großmutter (Grußmutter, Oem) bekommt den lieben langen Tag Hummelbesuch (Aumühle, 20.7.).

Alle die Dinge, ganze Hekatomben von Gegenständen und Flüchtigkeiten, unbeschrieben oder tausendfach bis ins Kleinste ausformuliert – die keine Menschenseele interessieren.

Du hast dich lange, lange nicht verletzt. Keine Wunde, kein Schnitt im Finger, weder aufgestoßenes Knie noch gequetschter Zeh. Fühlst du dich vielleicht deshalb von der Welt und ihrem Tag immer öfter verwundet, im Innern, wie es dann hilflos heißt? Denn ohne Versehrtwerden geht es nicht weiter. Etwas muss erneuert werden. Also verletz dich! Renn irgendwo gegen die nächste Wand. Schneid dich, klemm dich. Damit das Innere dunkel bleibt, fall irgendwo runter, schlag hart auf und bleib lange reglos liegen. Und im Stillen juble.