Dieser Tag, ein diesiger 16. November, war vor 37 Jahren mein erster nach dem Umzug vom Tegernsee an die Elbe, in die neue Welt – und noch immer dauert er an. Erst gestern Nacht sah ich zum ersten Mal das dunkle Haus, die leeren Zimmer, den grauen Garten, die fremde Straße, die schnurgerade ins Marschland hinauslief und sich dort zwischen lauter Treibhäusern verlor (Curslack, 16.11.).
„Man darf sich nicht vor der Zeit ängstigen, sich nicht quälen lassen von dem, was noch nicht ist, so bedrohlich, so nahe es auch sein mag.
Einfach nur schreiben, damit es vor sich hinsummt. Stärkende Worte; nicht um zu beeindrucken, sondern um zu schützen, zu wärmen, zu erfreuen, selbst für kurze Zeit.
Worte, um den Rücken wieder aufzurichten; wenn man schon nicht in den Himmel entrückt wird wie die Gerechten.
Bis ans Ende, entknoten, selbst mit gichtknotigen Händen.“
(Philippe Jaccottet, aus: „Notizen aus der Tiefe“, übersetzt von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz)