Selbstporträt als Blässhuhn

Die alte Schlagjeans, ein altes Schlachtschiff.

Durch den vom Himmel stürzenden Regen getrabt, Schwächling! Bah, das ganze apokalyptische schwarze Laub vom Vorjahr, der reinste Blättermorast, ein Schmodder, wie meine Großmutter gesagt hätte, und die einzigen Zuschauer auf den Schlammtribünen längs der Wege sind zwei Blässhühner, armselige Sauriernachfahren und -nachahmer. „Vöschel!“ Blässhuhn Winterlich dürre Biester. Schön aber ist das ganze Wasser überall, Teiche, Seen, Pfützen, alles braun, schwarz, und der Fluss doppelt so breit. Der Himmel ist ein Meer über mir, über Kopf renne ich von Woge zu Wolke.

Als hätte der Sturm eine riesige Baumkrone gesprengt, so fliegt ein Schwarm Stare auf und stürzt über den grauen Januarhimmel weg.

Der ganze Schmerz, der ganze Hass, die ganze Angst, die ganze Gier. Die ganze Zerstörung und Vernichtung im Namen dieses und jenes Gottes. Ich verneige mich vor jedem, der sein Maul hält in einer Unterhaltung über den sogenannten Glauben. Verlass ist nur auf den leeren Himmel: der voller Vögel ist, voller Wolken und Luft zum Atmen. (7. Januar 2015, Paris)

Fuhr in einem geheim gekauften Polizeiwagen mit einer Polizistenuniform in Memphis herum und verteilte lachend Autogrammkarten: Elvis.

„I wonder if I’ll ever wake up
I mean really wake up
wake up and wake you too
first thing I will do“
Bill Callahan

Ich gestehe: Mit dem Blässhuhn kann ich mich voll und ganz identifizieren.