Die Leute von Tallaght, „Talla“, wie sie selber sagen zu ihrer Stadt an Dublins Rand – stark und freundlich sind sie. Seit es eine Tram gibt, die sie geradewegs in die Hauptstadt hineinfährt (und wieder nach Haus in die Dublin hills), öffnet sich ihnen die Welt und fangen sie zu erzählen und zu glauben an: dass es doch weitergeht!
Über die grünen Hügel kommt am Morgen ein ungeheures Licht. Es ist die irische Dämmerung, und die Möwen segeln darin über die verwaisten Parkplätze vor dem großen und noch vollkommen menschenleeren Tesco-Einkaufszentrum „The Square“. (27.2)
Ich besuche Dominic’s Community Centre in Tallaght. Als Unsichtbarer, als deutsches Gespenst sitze ich am Tisch, als drei Alte ihr Vorhaben besprechen: eine Kupferstecherwerkstatt für vier Senioren und vier Jugendliche! Draußen im Innenhof, im hellblauen Frühlingslicht, spielen Kleinkinder mit molligen Erzieherinnen, die lachen wie die Februarsonne.
Zeichnungen: Isobel Shah Keating, 7 Jahre alt, „Mountains and grass“, John Paul Condron, „Flowers“ und „More flowers“, RuaRed, Tallaght