Wie herrlich und erregend, ein unvergleichliches, unvergängliches Gefühl: erfüllt von einem entstehenden Gedicht durchs Land zu reisen. Alles steht offen, Sinne und Welt, und durchdringt einander. Tausend offene Fenster dem Gedicht, und aus jedem ruft eine andere Stimme.
Der Mensch mit dem lautesten Lachen, das ich je hörte, ist ein junger Literaturprofessor. Sein immerplötzliches Gelächter schallt nicht, hallt nicht, es knallt, bricht donnernd aus seiner Brust und gewittert durch den Raum, der zum Saal dafür wird. „Ich war ein stilles Kind“, sagt er, „ich war ein weinerlicher junger Mann. Dann fing ich an zu singen. Dann wurde ich krank. Eines Tages begann ich zu lachen!“, lacht er so lärmend, dass die Schallwellen aus seinem Körperinneren herüberbranden, um in mein Ohr zu brechen, und jeder im Saal sich fragt, ob Gefahr droht (Tübingen, 16.7.).