Unterwegs zu den Füchsen

„Lieber ein Ende mit Schnecken als Schnecken ohne Ende“, sagt das Kind.

Die alte Türkin in der S-Bahn zwischen Friedenau und Friedrichstraße, sie telefoniert, indem sie sich das Handy zwischen Schläfe und Kopftuch klemmt. Und lacht.

Oben auf dem Dach ihres Turms messen die Meteorologen die Sonnenlichtdauer eines jeden Tages. Ein schmaler schwarzer Pappstreifen mit Stundenskala ist in ein halbrundes Gehäuse hinter einer Glaskugel gesteckt, die die Sonnenstrahlen bündelt und auf den Streifen lenkt. Als ich auf die Skala blicke, sehe ich dort eine winzige Sonne, gleißend gelb, die sich seit sechs Uhr an diesem Tag durch die Pappe gefressen hat. Ich sehe die Zeit, wie sie vergeht, die Zeit aus Licht, das Leuchten der Zeit.

Wieder in der S-Bahn, Potsdamer Platz, spricht dich aus heiterem Himmel dein Sitznachbar an. Er hat einen grauen Schnauzbart. „Und“, sagt er, „auch unterwegs zu den Füchsen?“

Mit jedem Tag wird das Kind größer, mit jedem Tag hübscher, schöner, d.h. älter. Woran mag das liegen. An jedem Tag?