Während ich meine Bücher schreibe, mit Blick auf den Innenhof, das allmählich wieder erwachende Leben der Elstern, erlebe ich als Beobachter und Zuhörer zugleich die Kindheit, das Heranwachsen des Nachbarjungen. (24.2.)
In der Zentralbibliothek, während es draußen schüttete, eine halbe Stunde lang Gedichte von Tomas Venclova gelesen. Eine Luft, die darauf zu warten schien, dass nur noch eine einzelne Stimme zu hören ist.
Das neue Album von Mark Kozeleks Sun Kil Moon ist erschienen: „Common as light and love are red valleys of blood“.
Die letzten Februartage sind grau wie die zurückliegenden Wochen und Monate. Hellere Pausen und Unterbrechungen nur der Kitt zwischen grauen Platten. 14 Uhr am Mittag – schon springen flackernd die Lichter der Straßenlaternen an.
Jeden Morgen, wenn ich an dem Schulhof vorbeikomme, muss ich denken, dass alle Schulhöfe auf der Welt – der Welt – gleich klingen, wie ein Schulhof der Welt. Mark Kozelek singt: „… these kids I hear outside my window I was one of them I was one of them I was one now I’m the old man in the chair deep in thought in the living room I’m that old man now and I’ m grateful I’ve got this far and that I’ve become him“ – („God bless Ohio“).
Mit der Geschwindigkeit der Schnecke wird es Frühling, zum x-ten Mal. Traurig flötet ein Zilpzalp im Innenhof – im Innenhof meines Journals –, herunter von einem Baugerüst, dem Baugerüst meines Journals.