Wo du Vogel bist

Sonntagmorgen im Wald am Fluss, das irre Vogelgeschwirr und -geflirr. Gezwitscher und Glockenklang. Die Lieder der Vögel eine in die Morgenluft zersprengte Glocke. (Klein Borstel, 15.2.)

Die Zukunft deines eigenen Lebens – es ist nur wenig, was dich abhält, sie wirklich werden zu lassen, damit du nicht im Unwirklichen untergehst. Frag dich, jetzt, in diesem Augenblick, wen du liebst und was dir so viel bedeutet, dass du es ebenso liebst wie dich selbst, deine Kinder, deinen Glauben, die Leute mit ihren Eigenheiten, ihrem Ringen, am Leben zu bleiben, und ihrer Verzweiflung. Da hast du es. Voilà! Und daran halte fest, solange du aufrichtig sein kannst. „Was du innig liebst, ist beständig. Der Rest ist Schlacke“, sagt Pound. „What thou lovest well remains, / the rest is dross / What thou lov’st well shall not be reft from thee / What thou lov’st well is thy true heritage“. Die Musik deines Wesens. Die Luft, in der du Vogel bist. Die Zeit, die dir beschieden ist. Dein Glück. (16.2.)

Wie war es wohl so für Robert Walser, Robert Walser zu sein?

Trotz aller Tristesse! Trotze dem Trübsinn.