Gestern Nacht ist Wolfgang Herrndorf gestorben, 48-jährig, drei Tage jünger als ich. Die Medien berichten, er habe sich aufgrund seines unheilbaren Hirntumors das Leben genommen, habe sich erschossen am Berliner Hohenzollernkanal. Seinen „Tschick“ haben unsere halbstarken Kinder gelesen – „krass“, „cool“, „derbe“, „korrekt“ – Dein Lob, Wolfgang Herrndorf, aus berufenem Mund. Hab’s gut! (Hamburg, 27. August 2013)
Während der Ensemble-Probe im Klosterpavillon, das Raunen der Musiker und Sänger, die Geräusche ihrer pausierenden Instrumente. Während der Ensemble-Probe das Raunen der Elektriker und Beleuchter, die Töne und Klangfolgen ihrer Werkzeuge. Während der Probe, der wilde Schwarm aus Mauerseglern und Schwalben, flitzt hin und her überm Klosterpavillon. Zwitschern, Segeln, Pausieren. Sie sehen alles, nehmen an allem teil.
„Wer nicht hört, fühlt“, sagt die Großmutter zu dem kleinen Jungen, nimmt ihm den Stock weg und führt ihn auf das Kiesbett unter einen Baum, wo sie das Kind stehenlässt. Der Junge versteckt sich hinter dem Stamm (mächtig gewordener Stock), „Du bist böse“, ruft er der alten Frau zu. Er hört, er fühlt. Er lacht (Volkenroda, 30.8.).