Haus für Ritsos

Den uralten Pfad hinauf. Nur Schotter.
Und entlang dann, dann hindurch unter
Strauchwerk, scharf, stachlig, immergrün.
Alles war bewaffnet, Jannis, wie wir da
kampflustig so zur Kapelle hinanstiegen.
Thymian, Lavendel. Salbei. Phönizischer
Wacholder im Sommerradau der Zikaden.
Unbeugsam der Widerstand, unerbittlich
wie die Sonne die Schattenbemühungen
verhärteter Früchte und was der Ilex lehrt,
wenn das Licht ihn malträtiert: Wahr werden
alle Färbungen von allem, das aufbegehrt
und dabei doch gerechtbleibt wie die Grille,
die Eule. „Nichts“, so du da oben, „ist härter.“

Weißt du noch? Drei Tage lang hatten wir
bei Dauerregen alles alte Holz vom Keller
ins Haus geschleppt, zerkloppt und im Kamin
verfeuert. Unser Qualm, Jannis, quoll fabelhaft
über das Dach. Wolken wurden das Laufgitter
meiner Liebsten, Stühle, Rahmen, ein Sessel
und die alte, halbe Gute Frau von Forcalquier.
Vorbei an der Kapelle, in deren glaslose Fenster
Kinder mit dem Mistral riefen – drei Gespenster –,
stiegen wir zum Schloss hinauf. Weißt du noch,
der Trümmergipfel seit fast tausend Jahren?
„Ich bin zu lang schon tot. Und Griechenland,
mein Hellas ist verbrannt“, so da oben du.
Das Laufgitter meiner Liebsten, Stühle, Rahmen …

alles sah ich unter Kiefern, wie neu, da oben stehen.

Es war dein Haus. Nur die Tür und alle Fenster fehlten.