In Brake war das Weite zu fühlen. In Brake
hörten die Seemöwen sich so zeitlos an.
In Brake küsste ich dich und es war egal,
wo wir waren. In Brake klingelte unten
am Strom dein Handy und hast du mit der
Welt telefoniert. In Brake war das völlig
okay. Ich liebte dich mehr als alles andere
auf der Welt in Brake. Und es gab vieles
in Brake, was infrage kam. Es gab drüben
Harriersand und gab hier Brake, was hieß,
es gab hier Brake und drüben Harriersand –
Weite und Stille, für die Brake stand. Und
die Weser. Und dazwischen das dünne Land,
zu dem eine Fähre fuhr, wovon der Kapitän
jedoch abriet. Es sei zu still dort. Gehen Sie,
gehen Sie lieber weiter, weiter durch Brake!
In Brake gab es fraglos das Weite, die See
und Georg von der Vring, der sich nicht
sicher gewesen war, wie entscheiden, ob
ein Mensch sein oder einer, dem gleich
ist, was es heißt, Mensch zu sein. Schade,
und selber schuld, aus Ihnen hätte einer
werden können, ein Dichter, Herr von der
Vring aus Brake, der später Dylan Thomas
übersetzte. Immerhin gab es in Brake ja den
Optischen Telegraphen – – Zeichen, telepor-
tiert über Strom und Land. Ja, es gab Brake!
Es gab Brake in der Nähe und im Weiten!
Es gab uns! Dich gab es, mich, die Musik
des Weiten, ja sogar der Weser. In Brake
lernte man als Kind Block- flöte spielen. In
Brake waren alle Block- flöten Seemöwen.